18.05.2015. Die heutige Realität, dass eine HIV-Infektion medikamentös beherrschbar ist und die Infizierten dank einer Langzeittherapie immer älter werden, war vor zwanzig Jahren noch völlig utopisch. Aus diesem Grund ist die Zuversicht des HIV-Experten Dr. Hans Jäger weniger abwegig, als manche Kritiker meinen. Seine Prognose, dass es innerhalb der nächsten zehn Jahre gelingen könnte, eine HIV-Infektion zu heilen, hatte Aufsehen erregt. Dies würde eine Eliminierung des Virus bedeuten, das versteckt in den ruhenden Helfer-Lymphozyten, den so genannten latent infizierten Zellen, gegen die Arzneistoffe gefeit ist. In einer, 2014 erschienenen Proof-of-concept-Studie, war es gelungen, mit Hilfe von Valproinsäure bei drei von vier Patienten, die Zahl der latent infizierten CD4-Zellen deutlich zu reduzieren. Da die Patienten zusätzlich zur bestehenden HAART (hoch aktive antiretrovirale Therapie) noch Enfuvirtid bekamen, ist nicht klar, ob der Effekt tatsächlich auf Valproinsäure zurückgeht. Diese hemmt das Enzym Histon-De-acetylase 1, das HI-Viren in den Zellpools hält. Einen möglichen Schlüssel zur Heilung sieht Jäger in der Ausschwemmung des Virus, wodurch antiretrovirale Arzneistoffe seine Vermehrung stoppen könnten. (Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de)